Interview mit Henri Kox im Tageblatt

3 Fragen an Henri Kox ("déi gréng")

Interview: Tageblatt 

Tageblatt: Der OAI wünscht sich eine "Logement-Tripartite". Wie stehen Sie dazu?

Henri Kox: Wir sind im ständigen Dialog. Das war ja auch der Sinn der "Assises du logement". Da haben wir im Vorfeld mit allen Sektoren geredet, und die Ideen, die dort aufgeworfen wurden, habe ich mit in den Regierungsrat genommen. Ich bin nie gegen eine Tripartite, aber es ist halt so, dass ich momentan den Markt genau beobachten will - und ich will auch abwarten, wie die neuen Maßnahmen greifen. Und nicht alle Vorschläge des Sektors sind umsetzbar

Tageblatt: Der OAI hält einen "Code de la construction" und eine bessere Digitalisierung für umsetzbar. Wie sieht es damit aus?

Henri Kox: Ein "Code de la construction" ist sicherlich nie überflüssig, aber man muss auf die Verantwortung des Einzelnen schauen und nicht den einen gegen den anderen ausspielen. Die Forderung ist für mich nicht vom Tisch, das ist klar. Jede Vereinfachung und Beschleunigung der Prozeduren ist gut. Wenn die Digitalisierung hilft, dann bin ich nicht dagegen. Wir arbeiten als Ministerium schon digital. Aber es ist keine Einbahnstraße: Es wird gerne auf die Administrationen geschaut, in meiner Erfahrung als Bürgermeister weiß ich allerdings, dass der Abschluss eines Bauprojektes noch lange gedauert hat, nachdem ich die Unterschrift gegeben habe. Das ist sicherlich eine Aufgabe für eine nächste Regierung.

Tageblatt: Wie funktioniert die Koordination zwischen den einzelnen Ministerien?

Henri Kox: Die Koordination läuft gut. Und muss trotzdem in verschiedenen Bereichen verbessert werden. In den Multikrisen, die wir haben, darf man nicht ein Ministerium gegen ein anderes ausspielen.

Sicherlich könnten verschiedene Prozeduren beschleunigt werden, aber ich glaube nicht, dass das oft technische Prozeduren sind, die in einer Tripartite gelöst werden müssen. Das muss in den einzelnen Verwaltungen gemacht werden und sicherlich muss sich die nächste Regierung auch bei der Koordination der einzelnen Ministerien Gedanken machen und vielleicht eine neue Aufteilung machen.

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